Aktuelles Buch des Monats

Buch des Monats März 2025

Andreas H. Schmachtl:

Snöfrid aus dem Wiesental

Arena – Verlag Hamburg 2018, 124 Seiten, ab 7 Jahren

Snöfrid, ein wieselhaft aussehender kleiner Kerl wohnte in einer gemütlichen Erdhöhle am Nordhang des Wiesentals. Er hatte es gerne behaglich und am liebsten seine Ruhe. Kaum zu glauben, dass er eine Reihe spannender Abenteuer bestanden hatte. Jetzt, wo der Herbst begann, freute er sich darauf, seinen Ofen anzuheizen um seinen allmorgendlichen Haferbrei zu kochen. Mit Apfelmus, so dachte er, würde der zu einer Köstlichkeit. Doch schon seit geraumer Zeit war   aus Apppelhavn, der Stadt im Flussland, kein Obst mehr angeliefert worden. Der Sache wollte Snöfrid nachgehen. Schon klar, dass dabei ein neues Abenteuer auf ihn warten würde.

Als er den östlichen Teil des Wiesentals durchquerte, stieß er auf einen großen See. Er glaubte sich schon im Flussland, doch dann bemerkte er Häuser und Waldbäume im Wasser. Hier konnte doch etwas nicht richtig sein! Eine Gnomen-Familie klagte Snöfrid ihr Leid. Biber aus dem Flussland um Appelgarden waren hergezogen und hatten den Fluss aufgestaut. Doch aus welchem Grund? Snöfrid mischte sich unter die Biber. „Im Flussland gehen … furchtbare Dinge vor“, vertrauten sie ihm in der Biberburg an. „Tierkinder verschwinden dort in Scharen. Aus Angst um ihre Jungen fliehen wir Tiere.“ Sie baten Snöfrid herauszufinden, was es mit der Sache auf sich hat. Vielleicht war ihre Heimat ja noch zu retten.

So schnell wie möglich machte sich Snöfrid auf den Weg. In dem von seinen Bewohnern verlassenen Ort Appelgarden fiel ihm sofort die eindrucksvolle Burg auf einem gewaltigen Felsen auf. Man sagte, Riesen hätten sie erbaut. Snöfrid wies das von sich. „Es gibt keine Riesen im Wiesental.“ –  Nie hätte er gedacht, dass er von einem eigensinnigen Riesenmädchen gefangen genommen und wie zahllose andere kleine Tiere in einen Käfig gesteckt würde. Strömte nicht manchmal auch der Duft von Äpfeln durch sein Gefängnis? Die Ursache für das Verschwinden der Tierkinder lag auf der Hand. Nun musste Snöfrid nur noch eine Idee zu ihrer Befreiung einfallen.

Snöfrid, der niedlich verschrobene kleine Held, erweckt Sympathie und Lesemotivation, weil er zeigt, dass auch kleine Wesen Großes bewirken können. Die wundersamen Wesen, mit denen er im Verlauf des Abenteuers zu tun hat, haben eine ähnliche Ausstrahlung.  An der Seite Snöfrids begibt man sich in die Atmosphäre des hohen Nordens und lässt sich auf die Fantasie der Erzählung ein. In zahlreichen kurzen Kapiteln steigert sich die Spannung, wobei die überraschende Lösung am Schluss grotesk komisch und gelungen ist.

Der Autor selbst hat sein Buch illustriert. Er lockert die Seiten mit einfachen, humorvollen, vereinzelt ganzseitigen Zeichnungen auf. Auf den Vorsatzpapieren präsentiert er Leserinnen und Lesern zur Orientierung eine Lagekarte des östlichen Wiesentals. Das Buchcover verrät, dass Snöfrid das Geheimnis von Appelgarden erfolgreich aufklären wird, hält er doch einen Apfel in seiner Hand.

Nach den Snöfrid-Vorlesebüchern ab 4 Jahren ist dies der erste Snöfrid-Band in großer Schrift und kurzen Kapiteln. (Es gibt schon zwei weitere Folgebände.) Das Buch ist für Leseanfänger gedacht und daher im Umfang reduziert. Die Sprache ist aber durchaus anspruchsvoll und erfordert schon Leseerfahrung.

Das Eintauchen in die märchenhafte Welt der kleinen Wiesentalbewohner wird auch Vor- und Mitlesern ein großes Lesevergnügen bereiten.

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