Kirsten Boie:
Prinzessin Rosenblüte 2.- Wach geküsst!
Bilder von Silke Brix
Verlag Friedrich Oetinger Hamburg 2007, 160 Seiten, Lesealter 8 – 10 Jahre
Nie hätte Emma gedacht, dass sie einmal durch den Bahnhofslautsprecher von einer wunderbaren Feen-Stimme zu Prinzessin Rosenblüte in das Reich der Schwäne gerufen würde, um ihr zu helfen. Schon einmal war sie der Prinzessin begegnet, als diese für einen Tag einen Ausflug in die Menschenwelt gemacht hatte. Sie war Emma damals fürchterlich auf die Nerven gegangen – im Gegensatz zu ihrem Mitschüler Ludwig, der sie sehr mochte.
Die Stimme wird lauter und „drängeliger“. Sie ertönt mittlerweile aus Lautsprechern aller Art, auch aus dem des Sportplatzes, wo Emmas Klasse gerade zum Sportfest angetreten ist. Als die Fee wieder ruft: „Emma! Gütige Emma! Prinzessin Rosenblüte bedarf deiner Hilfe!“, hält Ludwig nichts mehr und er brüllt: „Ich kann Rosenblüte doch auch helfen!“ Er hat noch nicht einmal ausgeredet, da weht ihn und Emma, die ihn gerade bei der Schulter gefasst hat, ein starker Luftzug in die Höhe. Beide landen unsanft im Rosenhain, dem Garten der Prinzessin. Die liegt hier in einem 100-jährigen Zauberschlaf. Erzählt nicht auch ein Märchen so eine Geschichte? Von einem Mädchen, dass erst aufwacht, wenn jemand es küsst? Ludwig muss das tun!
Emma und Ludwig begeben sich entschlossen zum königlichen Schloss. Auf dem Weg dorthin begegnen sie weitere Märchen. konfrontiert. Es begegnen ihnen vertraute Figuren, die sich nicht ihrer Rolle entsprechend verhalten, sie viel mehr um Hilfe bitten.
Ein kleines Männlein versperrt ihnen den Weg, verlangt, dass sie seinen Namen herausfinden, und fordert von ihnen etwas Lebendiges. Einen Hamster oder einen Wellensittich. Etwas zum Liebhaben eben. Als die Kinder ihm versprechen, danach für ihn zu suchen, verrät er ihnen freiwillig seinen Namen. Er heißt nicht mehr Rumpelstilzchen, sondern Eberhard Schulze.
Zwei Prinzen meinen, sie seien glücklich gewesen, bis die Frauen in ihr Leben getreten seien. Hätten sie doch nie geheiratet! Einer offenbart, ein Frosch gewesen zu sein und schildert das Leben mit einer Prinzessin, die immer alles an die Wand wirft, wenn sie sich ärgert, und ihn anschreit. Wie gerne wäre er wieder ein Frosch. Schon klar, dass man ihn dafür wieder küssen muss. Emmas Handkuss reicht um ihn zu erlösen und in ein quietschgrünes Tier zu verwandeln, das allerdings am Vorderfuß drei glitzernde Ringe trägt und sprechen kann. Emma ahnt, dass ihr zu Hause niemand diese Geschichten glauben wird.
Die Kinder lösen die Probleme der Märchenfiguren. Märchenmotive und heutige Realität werden vermischt. Das Märchengeschehen wird von der Autorin in die Handlung eingebaut, aber anders erzählt. Das führt zu erhöhter Aufmerksamkeit, denn nichts ist, wie es scheint. Emma ist die Erzählerin des Geschehens, das von Witz und Situationskomik geprägt ist. Ihre offenen formulierten Überlegungen und gedanklichen Rückschlüsse intensivieren die Darstellung.
Silke Brix hat ihre farbigen Illustrationen, oft als bewegtes Band am unteren Bildrand, sehr witzig gestaltet. Humorvoll fängt sie die Märchenidylle ein.
Das vorliegende Buch baut auf einen Vorgängerband auf, kann aber auch unabhängig davon gelesen werden. Es ist keines der üblichen Prinzessinnen-Bücher, setzt aber voraus, dass die Leserin/der Leser die alten Märchen kennt.
Kirsten Boie:
Prinzessin Rosenblüte 2.- Wach geküsst!
Bilder von Silke Brix
Verlag Friedrich Oetinger Hamburg 2007, 160 Seiten, Lesealter 8 – 10 Jahre
Nie hätte Emma gedacht, dass sie einmal durch den Bahnhofslautsprecher von einer wunderbaren Feen-Stimme zu Prinzessin Rosenblüte in das Reich der Schwäne gerufen würde, um ihr zu helfen. Schon einmal war sie der Prinzessin begegnet, als diese für einen Tag einen Ausflug in die Menschenwelt gemacht hatte. Sie war Emma damals fürchterlich auf die Nerven gegangen – im Gegensatz zu ihrem Mitschüler Ludwig, der sie sehr mochte.
Die Stimme wird lauter und „drängeliger“. Sie ertönt mittlerweile aus Lautsprechern aller Art, auch aus dem des Sportplatzes, wo Emmas Klasse gerade zum Sportfest angetreten ist. Als die Fee wieder ruft: „Emma! Gütige Emma! Prinzessin Rosenblüte bedarf deiner Hilfe!“, hält Ludwig nichts mehr und er brüllt: „Ich kann Rosenblüte doch auch helfen!“ Er hat noch nicht einmal ausgeredet, da weht ihn und Emma, die ihn gerade bei der Schulter gefasst hat, ein starker Luftzug in die Höhe. Beide landen unsanft im Rosenhain, dem Garten der Prinzessin. Die liegt hier in einem 100-jährigen Zauberschlaf. Erzählt nicht auch ein Märchen so eine Geschichte? Von einem Mädchen, dass erst aufwacht, wenn jemand es küsst? Ludwig muss das tun!
Emma und Ludwig begeben sich entschlossen zum königlichen Schloss. Auf dem Weg dorthin begegnen sie weitere Märchen. konfrontiert. Es begegnen ihnen vertraute Figuren, die sich nicht ihrer Rolle entsprechend verhalten, sie viel mehr um Hilfe bitten.
Ein kleines Männlein versperrt ihnen den Weg, verlangt, dass sie seinen Namen herausfinden, und fordert von ihnen etwas Lebendiges. Einen Hamster oder einen Wellensittich. Etwas zum Liebhaben eben. Als die Kinder ihm versprechen, danach für ihn zu suchen, verrät er ihnen freiwillig seinen Namen. Er heißt nicht mehr Rumpelstilzchen, sondern Eberhard Schulze.
Zwei Prinzen meinen, sie seien glücklich gewesen, bis die Frauen in ihr Leben getreten seien. Hätten sie doch nie geheiratet! Einer offenbart, ein Frosch gewesen zu sein und schildert das Leben mit einer Prinzessin, die immer alles an die Wand wirft, wenn sie sich ärgert, und ihn anschreit. Wie gerne wäre er wieder ein Frosch. Schon klar, dass man ihn dafür wieder küssen muss. Emmas Handkuss reicht um ihn zu erlösen und in ein quietschgrünes Tier zu verwandeln, das allerdings am Vorderfuß drei glitzernde Ringe trägt und sprechen kann. Emma ahnt, dass ihr zu Hause niemand diese Geschichten glauben wird.
Die Kinder lösen die Probleme der Märchenfiguren. Märchenmotive und heutige Realität werden vermischt. Das Märchengeschehen wird von der Autorin in die Handlung eingebaut, aber anders erzählt. Das führt zu erhöhter Aufmerksamkeit, denn nichts ist, wie es scheint. Emma ist die Erzählerin des Geschehens, das von Witz und Situationskomik geprägt ist. Ihre offenen formulierten Überlegungen und gedanklichen Rückschlüsse intensivieren die Darstellung.
Silke Brix hat ihre farbigen Illustrationen, oft als bewegtes Band am unteren Bildrand, sehr witzig gestaltet. Humorvoll fängt sie die Märchenidylle ein.
Das vorliegende Buch baut auf einen Vorgängerband auf, kann aber auch unabhängig davon gelesen werden. Es ist keines der üblichen Prinzessinnen-Bücher, setzt aber voraus, dass die Leserin/der Leser die alten Märchen kennt.