Aktuelles Buch des Monats

Buch des Monats Juni 2024

Mein Cornelia-Funke-Vorleseschatz

Illustriert von Annette Swoboda

Loewe-Verlag 2023, 104 Seiten, ab 4 Jahren

Mit Cornelia Funkes Geschichten taucht man in die magische Welt der Bücher und ihre märchenhaften Fantasien ein. Anette Swoboda veranschaulicht diese in stimmungsvollen, großformatigen Illustrationen, die durch zahlreiche liebevolle Details einem Suchbild gleichen und dazu anregen, sie immer wieder genau anzusehen.

Im Vorleseschatz versammelt sind die Geschichten: Der Mondscheindrache / Der Mäuseritter / Der Bücherfresser. Die drei fantastischen Abenteuer spielen sich auf kleinstem Raum ab (in einer Bücherhöhle auf einem Dachboden, der Eingangshalle einer Burg und in einem Kinderzimmer), dennoch sind ihre Akteure ungewöhnliche Helden, die in ihrem Tun über sich hinauswachsen.

Der kleine Philipp wird Zeuge, wie in einer Vollmondnacht unter Schnaufen ein Drache aus seinem Buch rutscht. Damit nicht genug; es folgt ein wütender, kleiner weißer Ritter, der ihn mit angelegter Lanze verfolgt und angreift. Als Philipp dazwischengeht und ihn einfach vom Pferd hebt, beginnt er selbst zu schrumpfen. Nun ist auch er der Aggressivität des Angreifers ausgeliefert. Der Junge und der Drache suchen Zuflucht in Philipps Ritterburg und verteidigen sich einfallsreich durch den Einsatz seiner Spielsachen.

Auf Burg Rabenstein wollen sich der Burgherr und seine Frau der Mäuse erwehren. Sie sind es leid „Mäusekötel vom Käse zu schütteln“ und holen die „scharfkrallige, immer hungrige Meg“ in ihr Gemäuer. Die Katze macht sich sofort an die Arbeit und dezimiert die Mäuse bis auf drei. Glücklicherweise kommt Mäuseritter Gawain von Grauschwanz des Weges und eilt ihnen zu Hilfe. Gemeinsam vertreiben sie die schreckliche Meg – gebraucht haben sie dazu nur Stopfnadeln, Gabeln, metallene Becher und eine Kerzenflamme. Auch weitere neue Katzen bleiben nicht lange.

Sten wundert sich über ein plüschiges Pelzschwein, das ihm sein verstorbener Opa unter dem Siegel höchster Verschwiegenheit in einer kleinen Holzkiste hat zukommen lassen. In einem Brief bittet er den Jungen seine umfangreiche Büchersammlung zu erhalten. Zunächst erscheint die Begründung rätselhaft: „Für das, was in der Kiste steckt, wirst du sie nämlich brauchen.“ Doch schon bald erkennt Sten, dass er einen Bücherfresser beherbergt. Das kleine Wesen frisst Bücher wie Butterbrote, behält dabei aber jedes Wort und kann die vereinnahmten Geschichten nacherzählen. Sten, fasziniert von dieser ungeheuren Fähigkeit, baut sich auf dem Dachboden aus den dort abgestellten Büchern eine Höhle. Dort lässt er sich nachts vom Bücherfresser Geschichten erzählen und reist mit ihm in weite Welten.

Cornelia Funke beschreibt die Handlung ihrer Geschichten sehr anschaulich und zieht damit die Leserin/den Leser unmittelbar ins Geschehen. Mit Spannung kann man verfolgen, wie die Titelhelden des Buches ungewohnte, zum Teil bedrohliche Situationen bewältigen und für sich zu guten Lösungen kommen.

Anette Swoboda fängt die Text atmosphärisch ein. Ihre zahlreichen, oft Seiten übergreifenden Illustrationen in warmen Farben vertiefen die Leseeindrücke. Wunderbar gelungen ist ihr das Titelbild, auf dem sie, von Büchern umgeben, alle kleinen Helden versammelt hat.

„Mein Vorleseschatz“ ist ein Bilderbuch mit Erzähltexten und daher in besonderer Weise als Vorlesebuch geeignet.

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