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Buch des Monats März 2024

Robin Hood

nacherzählt von Angie Westhoff

Illustriert von Stephan Pricken Elllermann-Verlag 2016,

128 Seiten, laut Verlag ab 4 Jahren

Der Geschichte nach war Robin Hood im mittelalterlichen England der edelste Räuber, den es je gab. Gemeinsam mit seinen Gefährten bestahl er die Reichen und verteilte die Beute an die unterdrückten Armen. Die hielten ihn für einen Helden, der für Gerechtigkeit kämpfte. Damit zog er das Missfallen des verhassten Sheriffs von Nottingham auf sich. Im Sherwood-Forrest suchten Robin Hood und seine Freunde Zuflucht vor einer Festnahme. Als der Sheriff versuchte, sie in eine Falle zu locken, zog er jedoch den Kürzeren. Er hatte Robins Geschicklichkeit im Umgang mit Pfeil und Bogen außer Acht gelassen und wurde zum Gespött der Leute.

Angie Westhoffs Nacherzählung (zu Grunde liegt das Buch „Robin Hood“ von Howard Pyle) folgt dem Ablauf des Originaltextes. Der Autorin ist es gelungen, den Inhalt zu vereinfachen, übersichtlich zu gestalten und ihre Erzählweise den kindlichen Lesern anzupassen. Sie schildert Robin Hoods Leben und das Zusammensein mit seinen Kumpanen in 10 abgeschlossenen Kapiteln. Es ist eine spannende Abfolge von abenteuerlichen Erlebnissen, die sie lebhaft und humorvoll darstellt, wobei sie auch die Umstände des Lebens im Mittelalter beschreibt.

Robin Hood wird von der Erzählerin als gewiefter Held dargestellt und bietet Kindern eine ideale Identifikationsfigur. Dass er aber auch, grundsätzlich betrachtet, moralisch verwerflich handelt, wird nicht thematisiert. Man freut sich, wenn er jemanden überlistet, teilt seine Schadenfreude und weiß, dass er der Überlegene sein wird. Immer geht es in der Nacherzählung jedoch auch um die Vermittlung von Werten wie Freundschaft, Zusammenhalt und Gerechtigkeitssinn.

Mit seinen farbenfrohen Illustrationen bringt Stephan Pricken die Charaktere der Handelnden auf sehr komische, treffsichere Weise zum Ausdruck. Vor allem die „Bösen“ werden zur Freude des Lesers/der Leserin karikierend (oft mit Elementen der Comic-Sprache) dargestellt. (Zu schön sind die Pferdezeichnungen mit Gesichtsausdruck.) In einige Szenen bezieht er die Landschaft mit ein und erzeugt auf diese Weise eine atmosphärische Vorstellung vom Ort des Geschehens. Durch seine Arbeit wird „Robin Hood“ zu einem Vorlese-Bilderbuch.

Angie Westhoff ist es gelungen einen Buchklassiker auf 107 Seiten einzukürzen. Sie erzählt fließend auf einem Sprachniveau, dass Grundschulkindern entspricht. Das vom Verlag angegebene Lesealter ab 4 Jahren ist nicht zu empfehlen. Zu viele Begriffe müsste ein Vorleser erklären, zu viele Hintergründe der damaligen Zeit aufdecken, von gewalttätigen Handlungen, die in der Geschichte vorkommen, ganz abgesehen. Die Nacherzählung der Autorin könnte durchaus bei Kindern Interesse an weiteren historischen Inhalten wecken.

Beim Ellermann Verlag sind weitere „Klassiker zum Vorlesen“ erschienen.

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