Mit Illustrationen von Jim Field, aus dem Englischen von Gesine Schröder
Rotzhase & Schnarchnase Bd.3: Ein Wicht vor Gericht
Die Freunde Hase und Bär werden beim Schwimmen im Waldsee überrascht. Ein „Ding“ platscht ins Wasser. Bär fischt das nasse Knäuel heraus uns stellt fest, dieses Etwas hat Federn und ein plattes Gesicht. Grünspecht, als Vogel um Rat gefragt, vermutet, es muss sich um eine Eule handeln. Sofort beginnt der Hase ein Riesengezeter. Zwar ist er bisher noch nie einer begegnet, aber er hat von ihnen gehört und weiß deshalb: Eulen sind Killer sein, die von ihren Opfern die Knochen rausrülpsen, sie sind riesig, gefährlich und grausam. Während die winzige Eule schlafend zu seinen Füßen liegt, steigert er sich in den Wahnsinn, über sie zu richten. Schließlich verurteilt er sie, „weil sie eine EULE ist!“ „Was für ein Verbrechen!“ pflichten ihm die herbeigelaufenen Tiere des Waldes ihm bei. Gemeinsam sperren sie das kleine Tier in einem hohlen Baumstamm ein. Ein schlimmer Fehler, wie die kleine Eule ihnen bald klarmacht.
Die humorvolle freche Geschichte von Rotzhase ist tiefgründig, handelt sie doch vom Umgang mit Fremdheit und Ausgrenzung. So schnell kann man also jemanden in Verruf bringen, wenn man Vorurteile ungefragt übernimmt und sich dabei zujubeln lässt. Im weiteren Verlauf des Geschehens wird erzählt, wie die kleine Eule ihre Gegner beschämt, indem sie sie über die Vielfalt der Eulenarten aufklärt und sich selbst als kleinste darstellt. Da begreift der Hase, dass er einen Fehler gemacht hat und es tut ihm leid. Erleichtert entschuldigt er sich und bietet der kleinen Eule an, ihr beim Bau eines Zuhauses zu helfen.
Rotzhase & Schnarchnase Bd.4: Das Tal wird kahl
Sind in diesem Winter die Bäume wie die Vögel in den Süden geflogen, fragt sich Hase. Wohin man auch schaut, lauter abgenagte Baumstümpfe. Wo sind die Stämme hin? Ein lautes KRACKS ganz in ihrer Nähe lässt Bär und Hase erzittern. Sie sehen Grünspechts Baum krachend im Fluss landen und bemerken: Das Wasser steigt an. Die gefällten Stämme stauen es so auf, dass Hase um seinen Bau bangen muss.
Ein Biber (Castor Canadensis) mit riesigen Schneidezähnen kommt auf sie zu und erklärt, dass es mit dem Stau seine Richtigkeit hat. Er folge einem wissenschaftlichen Plan, der den Fortschritt in das Tal bringen soll. Zu diesem Zweck wird er es fluten und die Landschaft „neuer, größer und besser“ gestalten. Für die meisten Tiere bringt die Veränderung zumindest keinen Nachteil, bis auf den Hasen. Bei ihm wird der Fluss durch den Hintereingang hineinfließen. Als die Bewohner des Tals das begreifen, wollen sie ihm helfen, schließlich ist er ihr Freund. Der Biber empört sich. Er hat von Freundschaft noch nichts gehört. Schließlich arbeitet er ja die ganze Woche über unheimlich hart für Fortentwicklungen. Ob harte Arbeit und Fortschritt einen glücklich machen, fragen sich die Tiere und bringen ihm daher bei, was Helfen heißt. Langsam begreift er das mit der Freundschaft und lernt, dass das Leben viel Schönes bereithält.
Mit der überzeichneten sehr eigenwilligen Person des Bibers bringt die Geschichte den jungen Leserinnen und Lesern auf komische Weise ein sehr ernstes Thema nahe. Welche Veränderungen kann Fortschritt mit sich bringen und zu welchen Lasten geht er? Wird dabei die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht oder sogar die Umwelt zugunsten eines Projekts zerstört? Der Widerstand der Tiere zeigt, dass man Entwicklungen beeinflussen kann, wenn man zusammenhält.
Beide Geschichten sind in sich abgeschlossen. Sie werden in einfacher Sprache erzählt. In kurze Textabschnitte eingeteilt, sind sie Bestandteil der Bilder. Ihr Witz gründet auf den Absonderlichkeiten der Tiere und ihren frechen Dialogen.
Mit Humor und ausdrucksstark setzt Jim Field die Individualität der einzelnen Tiere durch karikierende Gesichtszüge ins Bild. Aber auch die Ausblicke auf die Landschaft sind großartig. Schwarz- weiß unter Zugabe nur einer Farbe (Bd.3 Gelb, Bd.4 Orange) zeichnet er Panoramen, die durch schöne Lichteinflüsse zur Geltung kommen.
Die Bücher dieser Reihe sind ausdrücklich keine Erstlesebücher, sondern Bücher zum ersten Selberlesen. Das kleine Format des Hardcover-Buches und die kurzen Textblöcke kommen dem entgegen. Die wunderbaren, humorvollen Erzählungen mit ernster Botschaft im Hintergrund sind auch auf Grund ihrer tollen Bilder unbedingt empfehlenswert.
Die ersten beiden Bände der Reihe heißen: „Möhrenklau im Bärenbau“ (Band 1) und „Der Tyrann von nebenan“ (Band 2). Mittlerweile ist auch Band 5 „Ein schlimmer Bestimmer“ erschienen. Es kann also weitergelesen werden, was im Wald so alles passiert.
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Julian Gough: Rotzhase & Schnarchnase
Bd.3: Ein Wicht vor Gericht
Bd. 4 Das Tal wird kahl
Mit Illustrationen von Jim Field, aus dem Englischen von Gesine Schröder
Rotzhase & Schnarchnase Bd.3: Ein Wicht vor Gericht
Die Freunde Hase und Bär werden beim Schwimmen im Waldsee überrascht. Ein „Ding“ platscht ins Wasser. Bär fischt das nasse Knäuel heraus uns stellt fest, dieses Etwas hat Federn und ein plattes Gesicht. Grünspecht, als Vogel um Rat gefragt, vermutet, es muss sich um eine Eule handeln. Sofort beginnt der Hase ein Riesengezeter. Zwar ist er bisher noch nie einer begegnet, aber er hat von ihnen gehört und weiß deshalb: Eulen sind Killer sein, die von ihren Opfern die Knochen rausrülpsen, sie sind riesig, gefährlich und grausam. Während die winzige Eule schlafend zu seinen Füßen liegt, steigert er sich in den Wahnsinn, über sie zu richten. Schließlich verurteilt er sie, „weil sie eine EULE ist!“ „Was für ein Verbrechen!“ pflichten ihm die herbeigelaufenen Tiere des Waldes ihm bei. Gemeinsam sperren sie das kleine Tier in einem hohlen Baumstamm ein. Ein schlimmer Fehler, wie die kleine Eule ihnen bald klarmacht.
Die humorvolle freche Geschichte von Rotzhase ist tiefgründig, handelt sie doch vom Umgang mit Fremdheit und Ausgrenzung. So schnell kann man also jemanden in Verruf bringen, wenn man Vorurteile ungefragt übernimmt und sich dabei zujubeln lässt. Im weiteren Verlauf des Geschehens wird erzählt, wie die kleine Eule ihre Gegner beschämt, indem sie sie über die Vielfalt der Eulenarten aufklärt und sich selbst als kleinste darstellt. Da begreift der Hase, dass er einen Fehler gemacht hat und es tut ihm leid. Erleichtert entschuldigt er sich und bietet der kleinen Eule an, ihr beim Bau eines Zuhauses zu helfen.
Rotzhase & Schnarchnase Bd.4: Das Tal wird kahl
Sind in diesem Winter die Bäume wie die Vögel in den Süden geflogen, fragt sich Hase. Wohin man auch schaut, lauter abgenagte Baumstümpfe. Wo sind die Stämme hin? Ein lautes KRACKS ganz in ihrer Nähe lässt Bär und Hase erzittern. Sie sehen Grünspechts Baum krachend im Fluss landen und bemerken: Das Wasser steigt an. Die gefällten Stämme stauen es so auf, dass Hase um seinen Bau bangen muss.
Ein Biber (Castor Canadensis) mit riesigen Schneidezähnen kommt auf sie zu und erklärt, dass es mit dem Stau seine Richtigkeit hat. Er folge einem wissenschaftlichen Plan, der den Fortschritt in das Tal bringen soll. Zu diesem Zweck wird er es fluten und die Landschaft „neuer, größer und besser“ gestalten. Für die meisten Tiere bringt die Veränderung zumindest keinen Nachteil, bis auf den Hasen. Bei ihm wird der Fluss durch den Hintereingang hineinfließen. Als die Bewohner des Tals das begreifen, wollen sie ihm helfen, schließlich ist er ihr Freund. Der Biber empört sich. Er hat von Freundschaft noch nichts gehört. Schließlich arbeitet er ja die ganze Woche über unheimlich hart für Fortentwicklungen. Ob harte Arbeit und Fortschritt einen glücklich machen, fragen sich die Tiere und bringen ihm daher bei, was Helfen heißt. Langsam begreift er das mit der Freundschaft und lernt, dass das Leben viel Schönes bereithält.
Mit der überzeichneten sehr eigenwilligen Person des Bibers bringt die Geschichte den jungen Leserinnen und Lesern auf komische Weise ein sehr ernstes Thema nahe. Welche Veränderungen kann Fortschritt mit sich bringen und zu welchen Lasten geht er? Wird dabei die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht oder sogar die Umwelt zugunsten eines Projekts zerstört? Der Widerstand der Tiere zeigt, dass man Entwicklungen beeinflussen kann, wenn man zusammenhält.
Beide Geschichten sind in sich abgeschlossen. Sie werden in einfacher Sprache erzählt. In kurze Textabschnitte eingeteilt, sind sie Bestandteil der Bilder. Ihr Witz gründet auf den Absonderlichkeiten der Tiere und ihren frechen Dialogen.
Mit Humor und ausdrucksstark setzt Jim Field die Individualität der einzelnen Tiere durch karikierende Gesichtszüge ins Bild. Aber auch die Ausblicke auf die Landschaft sind großartig. Schwarz- weiß unter Zugabe nur einer Farbe (Bd.3 Gelb, Bd.4 Orange) zeichnet er Panoramen, die durch schöne Lichteinflüsse zur Geltung kommen.
Die Bücher dieser Reihe sind ausdrücklich keine Erstlesebücher, sondern Bücher zum ersten Selberlesen. Das kleine Format des Hardcover-Buches und die kurzen Textblöcke kommen dem entgegen. Die wunderbaren, humorvollen Erzählungen mit ernster Botschaft im Hintergrund sind auch auf Grund ihrer tollen Bilder unbedingt empfehlenswert.
Die ersten beiden Bände der Reihe heißen: „Möhrenklau im Bärenbau“ (Band 1) und „Der Tyrann von nebenan“ (Band 2). Mittlerweile ist auch Band 5 „Ein schlimmer Bestimmer“ erschienen. Es kann also weitergelesen werden, was im Wald so alles passiert.