Hermann Schulz
Mandela & Nelson. Das Rückspiel
Aladin Verlag 2013
Lesealter: ab 10 Jahren, 157 Seiten
Hermann Schulz beschreibt die Lebensfreude afrikanischer Kinder. (Diesem Buch vorausgegangen ist im Jahr 2010 das Kinderbuch „Mandela und Nelson. Das Länderspiel“.)
Der Autor, selbst in Ostafrika geboren, hat Recherchen vor Ort, dem Fischerdorf Bagamoyo an der Küste Tansanias, betrieben. Er gibt mit seiner Geschichte Einblicke in die Realitäten und sozialen Probleme, erzählt aber in erster Linie eine Fußballgeschichte.
Nelson und seine Schwester Mandela sind 12 Jahre alt und fußballverrückt. Sie wurden am Tag der Wahl Nelson Mandelas zum ersten farbigen Präsidenten Südafrikas geboren. Diese Freude veranlasste ihre Eltern zur Namensgebung.
Das Länderspiel gegen eine Auswahl deutscher Jugendlicher in Bagamoyo haben die Kinder aus Tansania mit Nelson als Spielführer gewonnen. Über die nötige Ausstattung verfügten sie zwar nicht, aber sie besaßen Spiellust und Teamgeist.
Zur Revanche ist ihre ganze Mannschaft nach Deutschland eingeladen. Der Fanclub „BVB International“ will die Flugtickets bezahlen. Die Nachricht löst nicht nur Freude aus, sondern stellt sie vor Probleme. „Wir lassen nette Freunde aus Europa Geld sammeln, damit wir eine Reise machen können. Das gefällt mir nicht.“ „Wollt ihr barfuß in Deutschland herumlaufen?“ „Für das Visum braucht ihr einen Pass und eine Krankenversicherung.“ Und dann sind da ja auch noch die Verpflichtungen der Kinder, die meistenteils arbeiten um ihre Familien zu unterstützen. Nelson beispielsweise hilft seinem Vater auf der Schlangenfarm. Doch völlig unerwartet will ein Teambegleiter alle Ausgaben vorstrecken in der Hoffnung, dass sich diese Summe mit den späteren Einnahmen deckt.
Die Gedanken der Kinder offenbaren das Ausmaß des Abenteuers, auf das sie sich einlassen. Wie ist es bei uns, wie ist es bei den „Mehlsäcken“? Haben sie Badezimmer? Essen sie jeden Tag Kartoffeln? Warum riechen sie so komisch? . . . In Deutschland vertreibt die herzliche Aufnahme durch die Gastgeber und ihre einfühlsame Organisation rasch alle Zweifel. Mutig mischen sich die Jugendlichen unter das fremde Volk, offen für neue Erfahrungen. Es wird aber auch ernsthaft trainiert, denn zwei Spiele müssen bestritten werden. Eines gegen die schon bekannte Turniermannschaft, das zweite, man staune, gegen die Jugendmannschaft von Borussia Dortmund in einem Stadion. Als Gegenleistung wird ein Rap-Konzert für die Fanclubs erwartet, denn der berüchtigte Tansania-Rap hatte schon beim Länderspiel in Afrika für Aufsehen gesorgt.
Die Beschreibung der Spielzüge und Spielverläufe im Rückspiel wird fußballinteressierte Leser begeistern. Darüber hinaus beeindrucken der Teamgeist, die Offenheit und die Anpassungsfähigkeit der Jugendlichen, die keinen Gedanken darauf verschwenden, sich von Deutschland beeindruckt ein anderes Leben als das ihre in Bagamoyo vorzustellen.
H. Schulz lässt „ Mr. Nelson“ aus seiner Sicht unverstellt und sehr humorvoll die aufregenden Erlebnisse rund um das Rückspiel erzählen. Und das Ergebnis? …
Das Buch ist gut lesbar, und die kontinuierliche Einbindung der wörtlichen Rede macht die Handlung lebhaft nachvollziehbar. Im Lesen weniger geübten Jungen wird die Aneinanderreihung kurzer, mit Überschriften und Vignetten versehener Kapitel entgegenkommen.
Hermann Schulz
Mandela & Nelson. Das Rückspiel
Aladin Verlag 2013
Lesealter: ab 10 Jahren, 157 Seiten
Hermann Schulz beschreibt die Lebensfreude afrikanischer Kinder. (Diesem Buch vorausgegangen ist im Jahr 2010 das Kinderbuch „Mandela und Nelson. Das Länderspiel“.)
Der Autor, selbst in Ostafrika geboren, hat Recherchen vor Ort, dem Fischerdorf Bagamoyo an der Küste Tansanias, betrieben. Er gibt mit seiner Geschichte Einblicke in die Realitäten und sozialen Probleme, erzählt aber in erster Linie eine Fußballgeschichte.
Nelson und seine Schwester Mandela sind 12 Jahre alt und fußballverrückt. Sie wurden am Tag der Wahl Nelson Mandelas zum ersten farbigen Präsidenten Südafrikas geboren. Diese Freude veranlasste ihre Eltern zur Namensgebung.
Das Länderspiel gegen eine Auswahl deutscher Jugendlicher in Bagamoyo haben die Kinder aus Tansania mit Nelson als Spielführer gewonnen. Über die nötige Ausstattung verfügten sie zwar nicht, aber sie besaßen Spiellust und Teamgeist.
Zur Revanche ist ihre ganze Mannschaft nach Deutschland eingeladen. Der Fanclub „BVB International“ will die Flugtickets bezahlen. Die Nachricht löst nicht nur Freude aus, sondern stellt sie vor Probleme. „Wir lassen nette Freunde aus Europa Geld sammeln, damit wir eine Reise machen können. Das gefällt mir nicht.“ „Wollt ihr barfuß in Deutschland herumlaufen?“ „Für das Visum braucht ihr einen Pass und eine Krankenversicherung.“ Und dann sind da ja auch noch die Verpflichtungen der Kinder, die meistenteils arbeiten um ihre Familien zu unterstützen. Nelson beispielsweise hilft seinem Vater auf der Schlangenfarm. Doch völlig unerwartet will ein Teambegleiter alle Ausgaben vorstrecken in der Hoffnung, dass sich diese Summe mit den späteren Einnahmen deckt.
Die Gedanken der Kinder offenbaren das Ausmaß des Abenteuers, auf das sie sich einlassen. Wie ist es bei uns, wie ist es bei den „Mehlsäcken“? Haben sie Badezimmer? Essen sie jeden Tag Kartoffeln? Warum riechen sie so komisch? . . . In Deutschland vertreibt die herzliche Aufnahme durch die Gastgeber und ihre einfühlsame Organisation rasch alle Zweifel. Mutig mischen sich die Jugendlichen unter das fremde Volk, offen für neue Erfahrungen. Es wird aber auch ernsthaft trainiert, denn zwei Spiele müssen bestritten werden. Eines gegen die schon bekannte Turniermannschaft, das zweite, man staune, gegen die Jugendmannschaft von Borussia Dortmund in einem Stadion. Als Gegenleistung wird ein Rap-Konzert für die Fanclubs erwartet, denn der berüchtigte Tansania-Rap hatte schon beim Länderspiel in Afrika für Aufsehen gesorgt.
Die Beschreibung der Spielzüge und Spielverläufe im Rückspiel wird fußballinteressierte Leser begeistern. Darüber hinaus beeindrucken der Teamgeist, die Offenheit und die Anpassungsfähigkeit der Jugendlichen, die keinen Gedanken darauf verschwenden, sich von Deutschland beeindruckt ein anderes Leben als das ihre in Bagamoyo vorzustellen.
H. Schulz lässt „ Mr. Nelson“ aus seiner Sicht unverstellt und sehr humorvoll die aufregenden Erlebnisse rund um das Rückspiel erzählen. Und das Ergebnis? …
Das Buch ist gut lesbar, und die kontinuierliche Einbindung der wörtlichen Rede macht die Handlung lebhaft nachvollziehbar. Im Lesen weniger geübten Jungen wird die Aneinanderreihung kurzer, mit Überschriften und Vignetten versehener Kapitel entgegenkommen.