Sarah Beth Durst: Die Macht der verlorenen Träume
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Nadine Mannchen
ab 11 Jahren, 320 Seiten
Loewe-Verlag, erstmals erschienen 2017, 4. Auflage 2019,
Die 12-jährige Sophie ist eine Einzelgängerin und empfindet es als Vorteil mit anderen Kindern nicht ins Gespräch zu kommen. Sie muss nämlich das Geheimnis ihrer Eltern wahren. Die führen zwar den kleinen Buchladen „Traumfänger“, im Keller des Hauses aber extrahieren sie aus Traumfängern Träume, füllen sie in Flaschen und verkaufen sie an eingeweihte Kunden. Die Familie stellt diese Traumfänger selbst her. Sie verschenkt sie an Kunden und bietet ihnen an, gebrauchte gegen neue zu tauschen. In der Schule versorgt Sophie Ethan, Madison und Lucy mit Traumfängern, weil sie bemerkt hat, dass die unter schlechten Träumen leiden.
Sophie selbst kann nicht träumen. Als sie aber sechs Jahre alt war überwältigte sie der Wunsch danach so sehr, dass sie heimlich eine der blauen Traumflaschen öffnete und sie leer trank. Ihr Zimmer tauchte sich in wilde Schatten und ein sprechendes Fellmonster mit sechs Fangarmen kroch aus dem Schrank (s. Buchcover). Als Sophie aus dem Traum aufwachte, lag das schwarze Pelzknäuel neben ihr. Lebewesen aus Träumen können nämlich in dieser Geschichte zum Leben in die reale Welt erweckt werden. Seither beansprucht „Monster“ den Platz als Sophies bester Freund und Beschützer. Soweit der Einstieg in die fantasievolle Geschichte.
Ein „Herr Nachtmahr“ jedoch durchbricht die eingespielten Abläufe der Familie. Sophie darf aus Sicherheitsgründen Traumkunden nicht begegnen. Am Morgen ihres Geburtstages aber platzt sie mit „Monster“ aufgeregt in den Laden und trifft auf eben diesen Mann, der sie eiskalt mustert und ihr Angst einjagt. Das Gefühl ist nicht unbegründet, denn am nächsten Schultag ist Sophies Fach in der Schule aufgebrochen und anstelle der dort von ihr aufbewahrten Traumfänger hat „Herr Nacht-mahr“ ihr eine Geburtstagskarte hinterlassen. Die nächste böse Überraschung erwartet sie zu Hause. Der Buchladen ist verwüstet, ihre Wohnung leer und in den Kellerregalen fehlen sämtliche Alpträume sowie der Traumdestillator. Und das Schlimmste: von ihren Eltern keine einzige Spur. „Herr Nachtmahr“ muss sie entführt haben! Im Verkaufsbuch findet sie seinen richtigen Namen, auch seine Adresse. Gemeinsam mit Ethan und „Monster“ macht sie sich dorthin auf den Weg und begibt sich damit in ein gefährliches Abenteuer.
Um den letzten Teil des Buches zu durchdringen benötigt man Fantasy- und Gruselerfahrung, denn „Herr Nachtmahr“ verkörpert das Böse schlechthin. Um seine endlose Sucht nach Monstern zu erfüllen, braucht er menschliche Helfer, die er gewaltsam zwingt seinen Willen auszuführen. Die Bedrohung der Kinder durch eine Vielzahl grässlicher Kreaturen sowie ständig unerwartete Wendungen der Handlung erzeugen bis zum Schluss eine sich steigernde Spannung. In all der Dramatik gibt es jedoch auch unterhaltsame Elemente. Die Mitstreiter aus der fantastischen Welt, also „Monster“, das fliegende Einhorn „Glitzerhuf“ und die rosa „Ninja“-Häschen sind mit ihren witzigen Dialogen und flapsigen Sprüchen einfach zu komisch.
Um ihre Eltern zu retten muss Sophie zu zweiten Mal träumen und erlebt dabei Furchtbares. Sie macht am Ende die Erfahrung, dass sie doch Freunde brauchte, um Ängste zu besiegen und Gefahren zu überwinden.
Sarah Beth Durst lässt fantastische Elemente in die reale Welt einfließen und umgekehrt. Das Buchcover fängt diesen faszinierenden Übergang zwischen den Welten auf geheimnisvolle Weise ein.
Die Geschichte von „Der Macht der verlorenen Träume“ ist sowohl für Mädchen wie Jungen lesenswert.
Sarah Beth Durst: Die Macht der verlorenen Träume
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Nadine Mannchen
ab 11 Jahren, 320 Seiten
Loewe-Verlag, erstmals erschienen 2017, 4. Auflage 2019,
Die 12-jährige Sophie ist eine Einzelgängerin und empfindet es als Vorteil mit anderen Kindern nicht ins Gespräch zu kommen. Sie muss nämlich das Geheimnis ihrer Eltern wahren. Die führen zwar den kleinen Buchladen „Traumfänger“, im Keller des Hauses aber extrahieren sie aus Traumfängern Träume, füllen sie in Flaschen und verkaufen sie an eingeweihte Kunden. Die Familie stellt diese Traumfänger selbst her. Sie verschenkt sie an Kunden und bietet ihnen an, gebrauchte gegen neue zu tauschen. In der Schule versorgt Sophie Ethan, Madison und Lucy mit Traumfängern, weil sie bemerkt hat, dass die unter schlechten Träumen leiden.
Sophie selbst kann nicht träumen. Als sie aber sechs Jahre alt war überwältigte sie der Wunsch danach so sehr, dass sie heimlich eine der blauen Traumflaschen öffnete und sie leer trank. Ihr Zimmer tauchte sich in wilde Schatten und ein sprechendes Fellmonster mit sechs Fangarmen kroch aus dem Schrank (s. Buchcover). Als Sophie aus dem Traum aufwachte, lag das schwarze Pelzknäuel neben ihr. Lebewesen aus Träumen können nämlich in dieser Geschichte zum Leben in die reale Welt erweckt werden. Seither beansprucht „Monster“ den Platz als Sophies bester Freund und Beschützer. Soweit der Einstieg in die fantasievolle Geschichte.
Ein „Herr Nachtmahr“ jedoch durchbricht die eingespielten Abläufe der Familie. Sophie darf aus Sicherheitsgründen Traumkunden nicht begegnen. Am Morgen ihres Geburtstages aber platzt sie mit „Monster“ aufgeregt in den Laden und trifft auf eben diesen Mann, der sie eiskalt mustert und ihr Angst einjagt. Das Gefühl ist nicht unbegründet, denn am nächsten Schultag ist Sophies Fach in der Schule aufgebrochen und anstelle der dort von ihr aufbewahrten Traumfänger hat „Herr Nacht-mahr“ ihr eine Geburtstagskarte hinterlassen. Die nächste böse Überraschung erwartet sie zu Hause. Der Buchladen ist verwüstet, ihre Wohnung leer und in den Kellerregalen fehlen sämtliche Alpträume sowie der Traumdestillator. Und das Schlimmste: von ihren Eltern keine einzige Spur. „Herr Nachtmahr“ muss sie entführt haben! Im Verkaufsbuch findet sie seinen richtigen Namen, auch seine Adresse. Gemeinsam mit Ethan und „Monster“ macht sie sich dorthin auf den Weg und begibt sich damit in ein gefährliches Abenteuer.
Um den letzten Teil des Buches zu durchdringen benötigt man Fantasy- und Gruselerfahrung, denn „Herr Nachtmahr“ verkörpert das Böse schlechthin. Um seine endlose Sucht nach Monstern zu erfüllen, braucht er menschliche Helfer, die er gewaltsam zwingt seinen Willen auszuführen. Die Bedrohung der Kinder durch eine Vielzahl grässlicher Kreaturen sowie ständig unerwartete Wendungen der Handlung erzeugen bis zum Schluss eine sich steigernde Spannung. In all der Dramatik gibt es jedoch auch unterhaltsame Elemente. Die Mitstreiter aus der fantastischen Welt, also „Monster“, das fliegende Einhorn „Glitzerhuf“ und die rosa „Ninja“-Häschen sind mit ihren witzigen Dialogen und flapsigen Sprüchen einfach zu komisch.
Um ihre Eltern zu retten muss Sophie zu zweiten Mal träumen und erlebt dabei Furchtbares. Sie macht am Ende die Erfahrung, dass sie doch Freunde brauchte, um Ängste zu besiegen und Gefahren zu überwinden.
Sarah Beth Durst lässt fantastische Elemente in die reale Welt einfließen und umgekehrt. Das Buchcover fängt diesen faszinierenden Übergang zwischen den Welten auf geheimnisvolle Weise ein.
Die Geschichte von „Der Macht der verlorenen Träume“ ist sowohl für Mädchen wie Jungen lesenswert.