Nina Blazon: Ein Baum für Tomti
Mit Bildern von Karin Lindermann
Carlsen-Verlag Hamburg 2019, 139 Seiten, ab 8 Jahren
Das darf doch nicht wahr sein! Verstreut liegen Nüsse, Äpfel, Rosinen, Mehl und Kakaopulver auf Lindemanns Küchenfußboden. Der Vater von Maja und ihrer jüngeren Schwester Fini glaubt, dass hier Mäuse am Werk waren. Aber wie sollen die in den siebten Stock eines Hochhauses gekommen sein?
Wer treibt hier sein Unwesen? Die beiden Wellensittiche der Kinder fliegen frei in der Wohnung umher und zwitschern dabei muntere Melodien, während Majas verschwundene Himbeerbonbons wie rote Christbaumkugeln in der Zimmerpalme hängen. Die scheint ein besonderes Geheimnis zu umgeben, denn eines Nachts, als sich die Mädchen heimlich aus dem Bett geschlichen haben, hören sie es dort leise plappern und laut rascheln. In der Küche wagen sie es Licht anzumachen und trauen ihren Augen nicht. Ein koboldhaftes, kleines grünes Wesen hockt dort auf dem Tisch und bedient sich aus der Walnussschale. Bei genauerem Hinsehen wirkt es wie ein zu klein geratener sechsjähriger Junge. „Sein helles Haar war verstrubbelt und er trug merkwürdige Kleidung: eine Jacke, die aussah, als wäre sie aus hellem Gras geflochten, knielange moosgrüne Hosen und winzige Stiefel aus … Baumrinde?“ und eine Mütze aus dunkelgrünem Moos.
Der Kleine entpuppt sich als liebenswerter Baumgeist, der durch ein Gewitter sein Baum-Zuhause verloren hat. Dabei stieß er sich den Kopf an und kann sich nur noch an seinen Vornamen, „Tomti“, erinnern. Wer weiß, wie er in die Wohnung der Lindemanns geraten ist, jedenfalls hat er sich jetzt in der Zimmerpalme im Wohnzimmer eingerichtet. Aber klar ist: Dauerhaft braucht er eine größere Bleibe.
Maja und Fini und der Nachbarjunge Konrad bieten Tomti Hilfe an und suchen mit ihm zahlreiche Baumarten auf. Der Kobold lässt sie mit Hilfe eines Zauberspruchs, der sie verkleinert, an den Wohnungsbesichtigungen im Innern der Bäume teilhaben. Staunend begegnen die Kinder den seltsam skurrilen Bewohnern. Sie alle leisten auf ihre Weise den Bäumen Pflegedienste für ihre Unterkunft. Aber eine „Blitzblanke Birke“ zum Beispiel, der man ständig die Rinde polieren muss, kommt für Tomti nicht in Frage. Ebenso wenig die „Pfeifende Pappel“ oder die „Unkende Ulme“. Bald zeichnet sich ab: Die Suche wird schwierig und langwierig.
Wir Leser und Leserinnen begleiten die Freunde auf ihrer Suche nach einem geeigneten Zuhause für Tomti in 30 „Baum-Kapiteln“. Jedes davon bezieht sich auf einen speziellen Baum und dessen besondere Eigenheiten. Die Darstellung der verschrobenen Baumbewohner macht die Texte unterhaltsam, zugleich aber lehrreich und informativ, so dass man vielleicht jeden Baum daraufhin neu ansehen wird. Im Anhang wird die Vielfalt der Bäume in „Majas kleiner Baumschule“ dokumentiert. Zwei Seiten mit Wissensfragen und Erklärungen schließen sich an.
Nina Blazon unternimmt mit Tomti und den Kindern einen fantasievollen Spaziergang durch die Natur. Ihre gelungene Geschichte wird von der Hilfsbereitschaft und der Freundschaft der Akteure getragen, die von Anfang an die Sympathie des Lesers wecken. Tomti verkörpert dabei das komische Element der Geschichte und gibt immer wieder Anlass zum Schmunzeln.
Karin Lindermann versucht das Magische der Natur in ihren Bildern einzufangen. Besonders das Buchcover ist gelungen. Es lockt in die Idylle des märchenhaften Waldes und macht auf die fantastischen Wesen neugierig.
„Ein Baum für Tomti“ ist ein schönes Vorlesebuch für Kinder ab fünf Jahren. Ab etwa Jahren ist es zum Selbstlesen geeignet, denn die Autorin erzählt altersgerecht und der Text ist groß gedruckt. Zahlreiche Bilder lockern die Seiten des Buches auf.
Nina Blazon: Ein Baum für Tomti
Mit Bildern von Karin Lindermann
Carlsen-Verlag Hamburg 2019, 139 Seiten, ab 8 Jahren
Wer treibt hier sein Unwesen? Die beiden Wellensittiche der Kinder fliegen frei in der Wohnung umher und zwitschern dabei muntere Melodien, während Majas verschwundene Himbeerbonbons wie rote Christbaumkugeln in der Zimmerpalme hängen. Die scheint ein besonderes Geheimnis zu umgeben, denn eines Nachts, als sich die Mädchen heimlich aus dem Bett geschlichen haben, hören sie es dort leise plappern und laut rascheln. In der Küche wagen sie es Licht anzumachen und trauen ihren Augen nicht. Ein koboldhaftes, kleines grünes Wesen hockt dort auf dem Tisch und bedient sich aus der Walnussschale. Bei genauerem Hinsehen wirkt es wie ein zu klein geratener sechsjähriger Junge. „Sein helles Haar war verstrubbelt und er trug merkwürdige Kleidung: eine Jacke, die aussah, als wäre sie aus hellem Gras geflochten, knielange moosgrüne Hosen und winzige Stiefel aus … Baumrinde?“ und eine Mütze aus dunkelgrünem Moos.
Der Kleine entpuppt sich als liebenswerter Baumgeist, der durch ein Gewitter sein Baum-Zuhause verloren hat. Dabei stieß er sich den Kopf an und kann sich nur noch an seinen Vornamen, „Tomti“, erinnern. Wer weiß, wie er in die Wohnung der Lindemanns geraten ist, jedenfalls hat er sich jetzt in der Zimmerpalme im Wohnzimmer eingerichtet. Aber klar ist: Dauerhaft braucht er eine größere Bleibe.
Maja und Fini und der Nachbarjunge Konrad bieten Tomti Hilfe an und suchen mit ihm zahlreiche Baumarten auf. Der Kobold lässt sie mit Hilfe eines Zauberspruchs, der sie verkleinert, an den Wohnungsbesichtigungen im Innern der Bäume teilhaben. Staunend begegnen die Kinder den seltsam skurrilen Bewohnern. Sie alle leisten auf ihre Weise den Bäumen Pflegedienste für ihre Unterkunft. Aber eine „Blitzblanke Birke“ zum Beispiel, der man ständig die Rinde polieren muss, kommt für Tomti nicht in Frage. Ebenso wenig die „Pfeifende Pappel“ oder die „Unkende Ulme“. Bald zeichnet sich ab: Die Suche wird schwierig und langwierig.
Wir Leser und Leserinnen begleiten die Freunde auf ihrer Suche nach einem geeigneten Zuhause für Tomti in 30 „Baum-Kapiteln“. Jedes davon bezieht sich auf einen speziellen Baum und dessen besondere Eigenheiten. Die Darstellung der verschrobenen Baumbewohner macht die Texte unterhaltsam, zugleich aber lehrreich und informativ, so dass man vielleicht jeden Baum daraufhin neu ansehen wird. Im Anhang wird die Vielfalt der Bäume in „Majas kleiner Baumschule“ dokumentiert. Zwei Seiten mit Wissensfragen und Erklärungen schließen sich an.
Nina Blazon unternimmt mit Tomti und den Kindern einen fantasievollen Spaziergang durch die Natur. Ihre gelungene Geschichte wird von der Hilfsbereitschaft und der Freundschaft der Akteure getragen, die von Anfang an die Sympathie des Lesers wecken. Tomti verkörpert dabei das komische Element der Geschichte und gibt immer wieder Anlass zum Schmunzeln.
Karin Lindermann versucht das Magische der Natur in ihren Bildern einzufangen. Besonders das Buchcover ist gelungen. Es lockt in die Idylle des märchenhaften Waldes und macht auf die fantastischen Wesen neugierig.
„Ein Baum für Tomti“ ist ein schönes Vorlesebuch für Kinder ab fünf Jahren. Ab etwa Jahren ist es zum Selbstlesen geeignet, denn die Autorin erzählt altersgerecht und der Text ist groß gedruckt. Zahlreiche Bilder lockern die Seiten des Buches auf.