Buch des Monats

Buch des Monats Januar 2023

Andreas H. Schmachtl:

Hörnchen & Bär

Haufenweise echt waldige Abenteuer

Arena Verlag 2021, Lesealter ab 4 Jahre, 208 Seiten  

Hörnchen, ein kleines lebhaftes Eichhörnchen sagt von sich: „Manchmal ist es ein bisschen anstrengend, ICH zu sein.“ Umso erstaunlicher ist es, dass Bär, eher ein sehr ruhiger Vertreter, sich zu ihm hingezogen fühlt.

Einmal ging er zum See, um seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Angeln, nachzugehen. Hörnchen fing ihn ab und verwickelte ihn in ein Gespräch. Als Bär dann vom Angeln erzählte, wollte es nichts lieber als ihn begleiten. Es wollte zwar keinen Fisch fangen, aber gerne eine Eichel an seiner Angel festknoten. Und so machten sie den ersten gemeinsamen Angelausflug. „Hörnchen brachte vom Nicht-Angeln stets eine Eichel mit nach Hause. Und Bär hatte beim Alleinsein Gesellschaft.“ Seither gehen sie fast jeden Tag gemeinsam angeln.

Hörnchen wohnt mitten im Wald auf einem hohen Laubbaum. Oben in der Krone hat es seine gemütliche Schlafhöhle. Die Ast-Etagen darunter nutzt es für vielfältige Zwecke: fürs Teetrinken und Frühstücken, fürs Lesen, fürs Wäschetrocknen und den untersten Ast fürs Warten. Hetti, der Zaunkönig, und Hopp, der Frosch, sind seine Mitbewohner.

Der Autor erzählt kleine Geschichten aus dem Alltag der Tiere und bringt dabei die gegensätzlichen Charaktere der beiden Freunde sehr gut zum Ausdruck. Während das vorwitzige Hörnchen aufgeregt den ganzen Tag wuselt, ist Bär wohlwollend geduldig und nicht aus der Ruhe zu bringen. Freundschaftlich verbunden erleben die beiden gemeinsam Aufregungen und kleine Abenteuer in ihrem Wald. Sie suchen eine Erklärung für sich plötzlich auftürmende Erdhaufen (Erdbeben/Maulwurf)), sorgen sich, als der Fluss bei Dauerregen über die Ufer tritt, legen Wintervorräte an, besuchen Hörnchens Verwandte, usw..  Und wenn das kleine Eichhörnchen sich wieder einmal enthusiastisch in ein neues Vorhaben stürzt und mit seiner Flöte auf dem See Händels Wassermusik spielen will, dann seufzt Bär zwar, lässt sich aber auf das Spiel ein. Und ist Hörnchen völlig erschöpft, weil in der Küche beim Nudelkochen so viel gleichzeitig passieren muss, weiß Bär, wie er die Laune seines Freundes verbessern kann: Er kocht das Essen und fordert Hörnchen auf, ihm derweil etwas vorzusingen. Dann gibt es Nudeln und alles ist wieder gut.

Andreas H. Schmachtls „waldige Abenteuer“ folgen dem Jahreslauf. Seine Geschichten vermitteln eine Anmutung vom Wald, von den dort lebenden Tieren, den Pflanzen, dem Einfluss des Wetters und der Bedeutung der Wintervorräte. Der Autor beschreibt eine heile Welt, formuliert dabei warmherzig und detailreich. Seine Illustrationen sind einfach zum Genießen – witzig und aussagekräftig. Bei ihm führt jede Geschichte zu einem harmonischen Ende. Gemeinsam ist man stark!  Das liest man gerne. Ach hätte man doch auch wie Hörnchen einen Lese-Ast.

Zwanzig abgeschlossene, unterhaltsame Geschichten machen das Buch zu einem fabelhaften Vorlesebuch.

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