Suzanne Collins:
Gregor und die graue Prophezeiung
Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister
300 Seiten, ab 10 Jahren, Oetinger Verlag 2005
Niemals hätte der elfjährige Gregor vermutet, dass unterhalb von New York City Menschen leben und schon gar nicht hätte er dort seinen seit zwei Jahren spurlos verschwundenen Vater vermutet.
Eines Tages aber fällt Gregors zweijährige Schwester Boots einfach in den Lüftungsschacht im Wäschekeller und so bleibt dem Jungen nichts weiter übrig, als sie da herauszuholen. Durch einen plötzlichen Sog gelangen die beiden in die dunklen Nebelschwaden des „Unterlandes“, aus denen riesige sprechende Kakerlaken, die Krabbler, auftauchen und den Kindern die dort herrschenden Lebensbedingungen erklären. Sie teilen sich den unterirdischen Raum mit Spinnen und aggressiven, alle bedrohenden Ratten. In der Stadt (Regalia) lernt er auch die Menschen kennen, deren Verbündete Fledermäuse sind, die ihnen Flugdienste leisten.
Gregor will sich hier nicht aufhalten und versucht zu fliehen, zumal er ja auch die Verantwortung für seine kleine Schwester trägt. Doch die Unterländer konfrontieren ihn mit einer in Stein gehauenen „grauen Prophezeiung“ und lassen keinen Zweifel daran, dass sie Gregor für den darin angekündigten Krieger aus dem „Überland“ halten. Der soll sie von der Bedrohung durch die Ratten erlösen und überdies einen Gefangenen befreien, den Gregor als seinen Vater ausmacht. Vorbehaltlos lässt er sich auf das gefährliche Abenteuer ein.
Kinder müssen sich schon an die ungewöhnlichen Darsteller dieser Geschichte gewöhnen. Kakerlaken, Spinnen, Schlangen, Fledermäuse – alles Tiere, zu denen sie nicht sofort Zugang suchen würden. Aber eingebunden in die phantastische Unterwelt, versehen mit menschlichen Zügen und Sprechvermögen, üben sie eine seltsame Faszination aus und fesseln den Leser so sehr, dass er immer weiter lesen möchte.
Die Geschichte beginnt harmlos, steigert sich aber in der Dramatik der Handlung stetig. Gregor als glaubwürdigem Hauptcharakter ist es zu verdanken, dass man die schrecklichen, unerwarteten Ereignisse und Wendungen hinnimmt.
Entlastend wirkt bei aller Spannung das spontane Verhalten seiner Schwester Boots. Sie sorgt mit ihrer Kleinkindsprache und ihrem vorbehaltlosen Verhalten oft für ein erlösendes Lachen.
Darüber hinaus: Es gibt natürlich ein Happy End.
Doch da noch weitere fünf Bände folgen (alle in der Bücherei zu entleihen), weiß der geübte Leser: Gregor hat nur einen Teilsieg errungen. Der Feind ist noch nicht geschlagen.
Suzanne Collins:
Gregor und die graue Prophezeiung
Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister
300 Seiten, ab 10 Jahren, Oetinger Verlag 2005
Niemals hätte der elfjährige Gregor vermutet, dass unterhalb von New York City Menschen leben und schon gar nicht hätte er dort seinen seit zwei Jahren spurlos verschwundenen Vater vermutet.
Eines Tages aber fällt Gregors zweijährige Schwester Boots einfach in den Lüftungsschacht im Wäschekeller und so bleibt dem Jungen nichts weiter übrig, als sie da herauszuholen. Durch einen plötzlichen Sog gelangen die beiden in die dunklen Nebelschwaden des „Unterlandes“, aus denen riesige sprechende Kakerlaken, die Krabbler, auftauchen und den Kindern die dort herrschenden Lebensbedingungen erklären. Sie teilen sich den unterirdischen Raum mit Spinnen und aggressiven, alle bedrohenden Ratten. In der Stadt (Regalia) lernt er auch die Menschen kennen, deren Verbündete Fledermäuse sind, die ihnen Flugdienste leisten.
Gregor will sich hier nicht aufhalten und versucht zu fliehen, zumal er ja auch die Verantwortung für seine kleine Schwester trägt. Doch die Unterländer konfrontieren ihn mit einer in Stein gehauenen „grauen Prophezeiung“ und lassen keinen Zweifel daran, dass sie Gregor für den darin angekündigten Krieger aus dem „Überland“ halten. Der soll sie von der Bedrohung durch die Ratten erlösen und überdies einen Gefangenen befreien, den Gregor als seinen Vater ausmacht. Vorbehaltlos lässt er sich auf das gefährliche Abenteuer ein.
Kinder müssen sich schon an die ungewöhnlichen Darsteller dieser Geschichte gewöhnen. Kakerlaken, Spinnen, Schlangen, Fledermäuse – alles Tiere, zu denen sie nicht sofort Zugang suchen würden. Aber eingebunden in die phantastische Unterwelt, versehen mit menschlichen Zügen und Sprechvermögen, üben sie eine seltsame Faszination aus und fesseln den Leser so sehr, dass er immer weiter lesen möchte.
Die Geschichte beginnt harmlos, steigert sich aber in der Dramatik der Handlung stetig. Gregor als glaubwürdigem Hauptcharakter ist es zu verdanken, dass man die schrecklichen, unerwarteten Ereignisse und Wendungen hinnimmt.
Entlastend wirkt bei aller Spannung das spontane Verhalten seiner Schwester Boots. Sie sorgt mit ihrer Kleinkindsprache und ihrem vorbehaltlosen Verhalten oft für ein erlösendes Lachen.
Darüber hinaus: Es gibt natürlich ein Happy End.
Doch da noch weitere fünf Bände folgen (alle in der Bücherei zu entleihen), weiß der geübte Leser: Gregor hat nur einen Teilsieg errungen. Der Feind ist noch nicht geschlagen.