Sabina Gröner: Leles Geheimclub
Keine Kings im Hauptquartier
Mit Illustrationen von Maike Hamann
Ravensburger Verlag 2019 179 Seiten, ab 8 Jahre
Endlich haben es die Queens, das sind die Freundinnen Lele, Cleo und Elif, geschafft, sich oben auf dem Dach ein Geheimversteck einzurichten. Nur über eine Strickleiter kann man ihr „Freiluftparadies“ mit „Kissen, Decken und einem großen Sonnenschirm“ erreichen. Niemand wird sie hier vermuten. Doch weit gefehlt! Die Kings, Kolja, Devin und Loris, haben sie ausspioniert. In ihrem Kellerdomizil, wo sie jetzt im Sommer im Dunkeln sitzen, wenn draußen die Sonne scheint, halten sie es nicht mehr aus. Sie wollen den Platz der Mädchen auf dem Dach erobern und schrecken dabei nicht einmal vom Einsatz einer Drohne ab. Bei den Queens ist Rache angesagt. Sie verschaffen sich Zutritt zu Koljas Wohnung und nehmen das Gerät heimlich an sich, nicht ahnend, dass es ihnen einmal von großem Nutzen sein wird. Im Gegenzug entführen die Jungen nämlich den Hund, auf den Lele aufpassen soll. Unglücklicherweise entwischt er ihnen. Da hört das Gehabe der Mädchen gegen die Jungen schlagartig auf. Alle sitzen im Schlamassel und müssen nun nach Wegen suchen, um den Hund wieder zu finden.
Die Autorin beschreibt die Situation der Kinder sehr wirklichkeitsnah. Geschickt zögert sie dabei die Lösung, den Ausweg aus ihrer misslichen Lage, hinaus. Als Erzählerin begleitet sie Lele und die Mädchen, wobei sie ihre Erlebnisse spannend schildert. Die Queens unterhalten sich in witzigen Dialogen. Einfallsreich haben sie Wörter umbenannt (Riesenrad = Dach, Fische fangen = Ruhe bewahren etc.) und praktizieren so eine lustige Geheimsprache, die die Jungen verwirrt. (Ihr Wortschatz ist im Anhang aufgelistet.) Gemeinsam führen sie eine „Liste der wichtigen Dinge“. Als Extraseiten im Text zeigen diese, wie die Mädchen Erlebtes reflektieren, z. B. „Ultracool! Und wann man das gar nicht sein muss …“.
Das Buch durchziehen zahlreiche einladende Mitmachseiten. In enger Abstimmung zum Text gibt es die Möglichkeit, sich verbal oder bildlich zu äußern, z.B. zu „Heulsusen-Alarm! Was findest du ultratraurig?“ Die kreativen Seiten sind anregend mit Doodle-Art Elementen (Lamas, Faultieren usw.) und Zeichenelementen aus der Comic-Sprache versehen. Sollte man aber nicht in das Buch schreiben oder malen wollen, entsteht so nicht der Eindruck leerer Seiten.
Noch ein weiterer Aspekt wird öfter aufgegriffen. Lele versteht sich als heimliche Mutmach-Botschafterin. „Am Ende wird alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“, hat sie z.B. am Anfang des Buches auf einen Zettel geschrieben und ihn draußen so versteckt, dass ihn andere finden und sich überrascht freuen.
Das Softcover des Buches von Meike Hamann verspricht in seiner Farbigkeit und seinen Detailzeichnungen ein Mädchenbuch. Es löst auch durch sein größeres Format einen besonderen Anreiz aus. Zahlreiche kleine symbolische Schwarz-Weiß-Zeichnungen im Inneren verleihen dem Layout ein gelungenes Design und machen Lust auf das Lesen. Eine größere Schrift, ein größerer Zeilenabstand und ungleich lange Zeilen im Schriftsatz befördern dies.
Die Autorin schreibt modern und bezieht sich mit ihrer Erzählung auf die reale Welt (unterschiedliche soziale, kulturelle Hintergründe der Kinder). Sie thematisiert Freundschaft, Mut und Respekt und schafft es, die angebliche Rivalität zwischen Jungen und Mädchen aufzuheben. Eine Leseprobe am Ende des Buches verweist auf den Folgeband „Übernachtungsparty bei den Queens“.
Sabina Gröner: Leles Geheimclub
Keine Kings im Hauptquartier
Mit Illustrationen von Maike Hamann
Ravensburger Verlag 2019 179 Seiten, ab 8 Jahre
Endlich haben es die Queens, das sind die Freundinnen Lele, Cleo und Elif, geschafft, sich oben auf dem Dach ein Geheimversteck einzurichten. Nur über eine Strickleiter kann man ihr „Freiluftparadies“ mit „Kissen, Decken und einem großen Sonnenschirm“ erreichen. Niemand wird sie hier vermuten. Doch weit gefehlt! Die Kings, Kolja, Devin und Loris, haben sie ausspioniert. In ihrem Kellerdomizil, wo sie jetzt im Sommer im Dunkeln sitzen, wenn draußen die Sonne scheint, halten sie es nicht mehr aus. Sie wollen den Platz der Mädchen auf dem Dach erobern und schrecken dabei nicht einmal vom Einsatz einer Drohne ab. Bei den Queens ist Rache angesagt. Sie verschaffen sich Zutritt zu Koljas Wohnung und nehmen das Gerät heimlich an sich, nicht ahnend, dass es ihnen einmal von großem Nutzen sein wird. Im Gegenzug entführen die Jungen nämlich den Hund, auf den Lele aufpassen soll. Unglücklicherweise entwischt er ihnen. Da hört das Gehabe der Mädchen gegen die Jungen schlagartig auf. Alle sitzen im Schlamassel und müssen nun nach Wegen suchen, um den Hund wieder zu finden.
Die Autorin beschreibt die Situation der Kinder sehr wirklichkeitsnah. Geschickt zögert sie dabei die Lösung, den Ausweg aus ihrer misslichen Lage, hinaus. Als Erzählerin begleitet sie Lele und die Mädchen, wobei sie ihre Erlebnisse spannend schildert. Die Queens unterhalten sich in witzigen Dialogen. Einfallsreich haben sie Wörter umbenannt (Riesenrad = Dach, Fische fangen = Ruhe bewahren etc.) und praktizieren so eine lustige Geheimsprache, die die Jungen verwirrt. (Ihr Wortschatz ist im Anhang aufgelistet.) Gemeinsam führen sie eine „Liste der wichtigen Dinge“. Als Extraseiten im Text zeigen diese, wie die Mädchen Erlebtes reflektieren, z. B. „Ultracool! Und wann man das gar nicht sein muss …“.
Das Buch durchziehen zahlreiche einladende Mitmachseiten. In enger Abstimmung zum Text gibt es die Möglichkeit, sich verbal oder bildlich zu äußern, z.B. zu „Heulsusen-Alarm! Was findest du ultratraurig?“ Die kreativen Seiten sind anregend mit Doodle-Art Elementen (Lamas, Faultieren usw.) und Zeichenelementen aus der Comic-Sprache versehen. Sollte man aber nicht in das Buch schreiben oder malen wollen, entsteht so nicht der Eindruck leerer Seiten.
Noch ein weiterer Aspekt wird öfter aufgegriffen. Lele versteht sich als heimliche Mutmach-Botschafterin. „Am Ende wird alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“, hat sie z.B. am Anfang des Buches auf einen Zettel geschrieben und ihn draußen so versteckt, dass ihn andere finden und sich überrascht freuen.
Das Softcover des Buches von Meike Hamann verspricht in seiner Farbigkeit und seinen Detailzeichnungen ein Mädchenbuch. Es löst auch durch sein größeres Format einen besonderen Anreiz aus. Zahlreiche kleine symbolische Schwarz-Weiß-Zeichnungen im Inneren verleihen dem Layout ein gelungenes Design und machen Lust auf das Lesen. Eine größere Schrift, ein größerer Zeilenabstand und ungleich lange Zeilen im Schriftsatz befördern dies.
Die Autorin schreibt modern und bezieht sich mit ihrer Erzählung auf die reale Welt (unterschiedliche soziale, kulturelle Hintergründe der Kinder). Sie thematisiert Freundschaft, Mut und Respekt und schafft es, die angebliche Rivalität zwischen Jungen und Mädchen aufzuheben. Eine Leseprobe am Ende des Buches verweist auf den Folgeband „Übernachtungsparty bei den Queens“.