Leena Krohn
Emil und der Pelikanmann
Aus dem Finnischen von Elina Kritzokat
S. Fischer Verlag 2013
Lesealter: ab 10 Jahren, 202 Seiten
„Emil und der Pelikanmann“ ist ein zeitloser, phantasievoller Kinderroman, der ruhig, manchmal rührend und beschreibungsreich formuliert ist.
Das geheimnisvolle Buchcover weckt Neugier. Das gibt es doch nicht! Aus der Tür eines fremdartigen Hauses tritt ein Pelikan mit Perücke, Filzhut, Mantel und Mokassins.
Er möchte als Mensch leben. Schon immer hat er diesen um die Vielfalt seines Lebens beneidet. Deshalb hat er Strand und Familie verlassen, um als Untermieter „Mietling“ in der Stadt zu leben. Die Erwachsenen sehen nur flüchtig, was in ihr Bild passt: einen Mann mit schlaffem Doppelkinn und einem nicht besonders vorteilhaften Äußeren.
Einzig der 10-jährige Emil wendet sich ihm neugierig und interessiert zu. Die beiden freunden sich an und der Junge wird durch den naiven Blick des Vogels auf die Gesellschaft der Menschen aufgefordert, ihm diese zu erklären. Emil lehrt ihn die Spielregeln der Erwachsenen und bringt ihm das Lesen bei. (Hilfe zur Selbsthilfe)
Ein dem Buch vorangestellter Sinnspruch lautet: „Solange der Traum währt, so lange ist es kein Traum.“ Schon bald aber muss der Pelikanmann erwachen. Die Realität gewinnt die Oberhand, er wird enttarnt und seine bisher so freundlichen Nachbarn veranlassen seine Unterbringung im Zoo. Anderssein löst letztlich Argwohn und Schwierigkeiten aus, so die nachdenkliche Aussage dieser Geschichte. Dem entgeht, wer in einer Kultur verwurzelt und zu Hause ist.
Und so findet der Pelikanmann durch die schlechte Erfahrung mit den Menschen zu sich selbst. Er erkennt, wofür es sich für ihn zu leben lohnt und flieht mit Emils Hilfe zu den Seinen nach Hause an den Strand.
Auch wenn das Buch einen ruhigen Grundtenor hat, ist es humorvoll und unterhaltsam geschrieben. Natürlich muss ein Wasservogel statt einer Couch eine Badewanne in seinem Wohnzimmer haben, rohen Fisch fressen und seine Schuhe im Eisschrank aufbewahren. Leena Krohn schreibt so, dass die Leser Glück und Missgeschick des Pelikanmannes unmittelbar mitempfinden. Nicht umsonst sind mehrere ihrer Kinder- und Jugendbücher in zahlreiche Sprachen übersetzt und ausgezeichnet worden.
Leena Krohn
Emil und der Pelikanmann
Aus dem Finnischen von Elina Kritzokat
S. Fischer Verlag 2013
Lesealter: ab 10 Jahren, 202 Seiten
„Emil und der Pelikanmann“ ist ein zeitloser, phantasievoller Kinderroman, der ruhig, manchmal rührend und beschreibungsreich formuliert ist.
Das geheimnisvolle Buchcover weckt Neugier. Das gibt es doch nicht! Aus der Tür eines fremdartigen Hauses tritt ein Pelikan mit Perücke, Filzhut, Mantel und Mokassins.
Er möchte als Mensch leben. Schon immer hat er diesen um die Vielfalt seines Lebens beneidet. Deshalb hat er Strand und Familie verlassen, um als Untermieter „Mietling“ in der Stadt zu leben. Die Erwachsenen sehen nur flüchtig, was in ihr Bild passt: einen Mann mit schlaffem Doppelkinn und einem nicht besonders vorteilhaften Äußeren.
Einzig der 10-jährige Emil wendet sich ihm neugierig und interessiert zu. Die beiden freunden sich an und der Junge wird durch den naiven Blick des Vogels auf die Gesellschaft der Menschen aufgefordert, ihm diese zu erklären. Emil lehrt ihn die Spielregeln der Erwachsenen und bringt ihm das Lesen bei. (Hilfe zur Selbsthilfe)
Ein dem Buch vorangestellter Sinnspruch lautet: „Solange der Traum währt, so lange ist es kein Traum.“ Schon bald aber muss der Pelikanmann erwachen. Die Realität gewinnt die Oberhand, er wird enttarnt und seine bisher so freundlichen Nachbarn veranlassen seine Unterbringung im Zoo. Anderssein löst letztlich Argwohn und Schwierigkeiten aus, so die nachdenkliche Aussage dieser Geschichte. Dem entgeht, wer in einer Kultur verwurzelt und zu Hause ist.
Und so findet der Pelikanmann durch die schlechte Erfahrung mit den Menschen zu sich selbst. Er erkennt, wofür es sich für ihn zu leben lohnt und flieht mit Emils Hilfe zu den Seinen nach Hause an den Strand.
Auch wenn das Buch einen ruhigen Grundtenor hat, ist es humorvoll und unterhaltsam geschrieben. Natürlich muss ein Wasservogel statt einer Couch eine Badewanne in seinem Wohnzimmer haben, rohen Fisch fressen und seine Schuhe im Eisschrank aufbewahren. Leena Krohn schreibt so, dass die Leser Glück und Missgeschick des Pelikanmannes unmittelbar mitempfinden. Nicht umsonst sind mehrere ihrer Kinder- und Jugendbücher in zahlreiche Sprachen übersetzt und ausgezeichnet worden.