Stefan Boonen:

Ein Mädchen, sieben Pfannkuchen und ein roter Koffer

Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann                                                                            Illustrationen von Tom Schoonooghe                                                                                                272 Seiten, ab 8 Jahren   

Fischer-Verlag, KJB 2015 

In Wammerswald wird  ein Mädchen mit einem roten Koffer und „mit langen flammenden Haaren  und einem fröhlich breiten Mund“ am Ufer des Flusses angespült. Die Schifferin, die das Kind findet, nimmt es erst einmal mit und backt ihm Pfannkuchen. Schnell macht die Neuigkeit bei den Bewohnern die Runde und ebenso ist allen klar, das herrenlose Kind muss untergebracht werden.   u1_978-3-7373-5172-0

In Wammerswald geht alles geordnet zu, schließlich haben die Bürger einen Denkrat gewählt, der in schwierigen Lagen wie dieser berät. Er beschließt, das Mädchen, das angeblich seinen Namen vergessen hat und sich nun „Findling“ nennt, möge einfach durch Probewohnen herausfinden, bei wem es künftig bleiben will. Warmherzig und liebevoll, oftmals gar schüchtern begegnet ihr ein jeder Gastgeber auf die ihm eigene Weise.

Diese heile Welt bricht für Findling ein, als sie erfährt, dass die Försterin einen Bären gefangen hat und an einen Zoo verkaufen will. Damit nicht genug. Ein rücksichtsloser Investor versucht mit unredlichen Mitteln der Stadt den Bau eines Vergnügungsparks aufzuzwingen. Das muss verhindert werden.

Mit diesen Geschehnissen nimmt die Geschichte Fahrt auf und wird zu einer spannenden Erzählung. Von Anfang an nimmt Findling den Leser durch ihr willensstarkes Verhalten ein und erinnert damit in ihrem Wesen ein wenig an „Pippi Langstrumpf“. So beantwortet sie letztlich auch die Frage, wo sie denn nun wohnen will, auf die ihr eigene Art.

Das Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. 267 Seiten sind in 18 Episoden mit roter Überschrift aufgeteilt. Vorangestellt ist ein Personenverzeichnis, in dem die handelnden Bürger mit ihren Eigenheiten vorgestellt werden. Darüber hinaus sorgt aber auch die starke Typisierung  der Personen für Übersichtlichkeit.

Tom Schoonooghes farbige Bilder sind ungewöhnlich. (s. Buchcover) Aus Erwachsenensicht passen sie wunderbar zu diesem Buch. Aber sicherlich gefallen die minimalistischen Bilder mit ihren reduzierten Bildausschnitten und zurückhaltender Farbigkeit auch Kindern.

 

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